«El baile de los muertos»: Goethe; poema y análisis.
El baile de los muertos (Der Totentanz) —a veces traducido como La danza de la muerte o La danza de los muertos— es un poema del escritor alemán Johann Wolfgan Von Goethe (1749-1832), escrito en 1813, aproximadamente en la misma época en la que el autor huía de los disturbios producidos durante las guerras napoleónicas.
El baile de los muertos, uno de los mejores poemas de Goethe, es una balada que por su estilo y argumento nos recuerda a los antiguos poemas medievales. Se trata básicamente de la resurrección de los muertos de sus tumbas para reunirse a medianoche en una especie de baile infernal; en este caso, presenciado por el guardián del cementerio.
Resulta indudable que Goethe se inspiró en las baladas medievales para reconstruir su enloquecido baile de muertos vivientes, con la particularidad de que esta reunión no persigue motivos realmente macabros: los muertos de Goethe solo desean bailar a la luz de la luna; y cuando la noche toque a su fin, en esa hora incierta donde la naturaleza anuncia el amanecer, todos ellos deberán volver a cubrirse con sus mortajas y regresar a sus tumbas.
El baile de los muertos.
Der Totentanz, Goethe (1749-1832).
El guardián miró hacia abajo en la medio de la noche:
Sobre las tumbas que yacen dispersas allí,
Con su luz plateada la luna llenaba el espacio,
Y la iglesia como el día parecía brillar,
Entonces vió, primero una tumba, y luego otra que se abría,
Y hombres y mujeres fueron vistos al avanzar,
Envueltos en pálidas y níveas mortajas.
Apurados por correr pronto doblaron los tobillos,
Girando en rondas y danzas tan alegres,
El joven y el viejo, el rico y los pobres.
Pero las mortajas les molestaban,
Y como la modestia no puede perturbarlos,
Se sacudieron, y pronto aparecieron los sudarios
Dispersos y confusos sobre las tumbas.
Entonces agitaron las piernas, estremecieron los muslos,
Mientras la tropa con extraños gestos avanzaba,
Los gritos y clamores se elevaron alto,
Hasta que el tiempo y la danza marcaron el mismo ritmo.
La vista del guardián parecía abrumada de maravillas
Cuando el villano Tentador le habló así al oído:
Aprovecha una de las mortajas que allí yacen.
Rápido como el pensamiento la tomó y huyó
Detrás del portal de la capilla a toda velocidad;
La luna seguía derramando su blanquecina luz
Sobre la danza que temerariamente se desarrollaba.
Pero los bailarines se fueron retirando uno a uno,
Y sus mortajas, mientras se desvanecían, reposaron,
Y bajo el césped todo estuvo tranquilo.
Pero uno de ellos tropieza y queda tendido allí,
E intenta alcanzar el sepulcro con desesperación;
Sin embargo, sus camaradas lo ignoraban,
Y él percibió el aroma del sudario en el aire.
Así que agitó la puerta, pues el guardián se protegía,
Para repeler al enemigo, bajo el bendito peso
De las cruces de metal.
El sudario debe conseguir, pues sin él no hay descanso,
Permaneció unos instantes reflexionando
Sobre los ornamentos góticos que el espectro ansiaba.
¡Pobre guardián! ¡Su destino está sellado!
Como una larga y espantosa araña, en súbito andar,
Así avanzaba el pérfido y espantoso gusano.
El guardián tembló, y la palidez lo sobrecogió;
Mientras el fantasma buscaba su sombría mortaja,
Cuando al final (ahora nada puede salvarlo)
En un diente de hierro fue capturado,
Cuando el luctuoso brillo de la luna se apagaba,
Cuando sonoro estalló el trueno de la campana,
Desvaneciendo el esqueleto, deshecho en átomos.
Der Türmer, der schaut zu Mitten der Nacht
Hinab auf die Gräber in Lage;
Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht;
Der Kirchhof, er liegt wie am Tage.
Da regt sich ein Grab und ein anderes dann:
Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann,
In weißen und schleppenden Hemden.
Das reckt nun, es will sich ergetzen sogleich,
Die Knöchel zur Runde, zum Kranze,
So arm und so jung, und so alt und so reich;
Doch hindern die Schleppen am Tanze.
Und weil hier die Scham nun nicht weiter gebeut,
Sie schütteln sich alle, da liegen zerstreut
Die Hemdlein über den Hügeln.
Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein,
Gebärden da gibt es vertrackte;
Dann klippert's und klappert's mitunter hinein,
Als schlüg' man die Hölzlein zum Takte.
Das kommt nun dem Türmer so lächerlich vor;
Da raunt ihm der Schalk, der Versucher, ins Ohr:
Geh! hole dir einen der Laken.
Getan wie gedacht! und er flüchtet sich schnell
Nun hinter geheiligte Türen.
Der Mond, und noch immer er scheinet so hell
Zum Tanz, den sie schauderlich führen.
Doch endlich verlieret sich dieser und der,
Schleicht eins nach dem andern gekleidet einher,
Und, husch, ist es unter dem Rasen.
Nur einer, der trippelt und stolpert zuletzt
Und tappet und grapst an den Grüften;
Doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt,
Er wittert das Tuch in den Lüften.
Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück,
Geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück,
Sie blinkt von metallenen Kreuzen.
Das Hemd muß er haben, da rastet er nicht,
Da gilt auch kein langes Besinnen,
Den gotischen Zierat ergreift nun der Wicht
Und klettert von Zinne zu Zinnen.
Nun ist's um den armen, den Türmer getan!
Es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan,
Langbeinigen Spinnen vergleichbar.
Der Türmer erbleichet, der Türmer erbebt,
Gern gäb er ihn wieder, den Laken.
Da häkelt – jetzt hat er am längsten gelebt –
Den Zipfel ein eiserner Zacken.
Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins,
Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins,
Und unten zerschellt das Gerippe.
Goethe (1749-1832)
Hinab auf die Gräber in Lage;
Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht;
Der Kirchhof, er liegt wie am Tage.
Da regt sich ein Grab und ein anderes dann:
Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann,
In weißen und schleppenden Hemden.
Das reckt nun, es will sich ergetzen sogleich,
Die Knöchel zur Runde, zum Kranze,
So arm und so jung, und so alt und so reich;
Doch hindern die Schleppen am Tanze.
Und weil hier die Scham nun nicht weiter gebeut,
Sie schütteln sich alle, da liegen zerstreut
Die Hemdlein über den Hügeln.
Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein,
Gebärden da gibt es vertrackte;
Dann klippert's und klappert's mitunter hinein,
Als schlüg' man die Hölzlein zum Takte.
Das kommt nun dem Türmer so lächerlich vor;
Da raunt ihm der Schalk, der Versucher, ins Ohr:
Geh! hole dir einen der Laken.
Getan wie gedacht! und er flüchtet sich schnell
Nun hinter geheiligte Türen.
Der Mond, und noch immer er scheinet so hell
Zum Tanz, den sie schauderlich führen.
Doch endlich verlieret sich dieser und der,
Schleicht eins nach dem andern gekleidet einher,
Und, husch, ist es unter dem Rasen.
Nur einer, der trippelt und stolpert zuletzt
Und tappet und grapst an den Grüften;
Doch hat kein Geselle so schwer ihn verletzt,
Er wittert das Tuch in den Lüften.
Er rüttelt die Turmtür, sie schlägt ihn zurück,
Geziert und gesegnet, dem Türmer zum Glück,
Sie blinkt von metallenen Kreuzen.
Das Hemd muß er haben, da rastet er nicht,
Da gilt auch kein langes Besinnen,
Den gotischen Zierat ergreift nun der Wicht
Und klettert von Zinne zu Zinnen.
Nun ist's um den armen, den Türmer getan!
Es ruckt sich von Schnörkel zu Schnörkel hinan,
Langbeinigen Spinnen vergleichbar.
Der Türmer erbleichet, der Türmer erbebt,
Gern gäb er ihn wieder, den Laken.
Da häkelt – jetzt hat er am längsten gelebt –
Den Zipfel ein eiserner Zacken.
Schon trübet der Mond sich verschwindenden Scheins,
Die Glocke, sie donnert ein mächtiges Eins,
Und unten zerschellt das Gerippe.
Goethe (1749-1832)
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